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Aus den Innungen

Innung Oberpfalz und Kr. Kelheim

Im wahrsten Sinne des Wortes ging es auch in diesem Jahr „Vogelwild“ bei der Berufsinformationsmesse in der Regensburger Donau-Arena zu.

von Mario Kunzendorf und Harald Friedrich

4.9.2025

Als Teil der Handwerksmeile bot die Dachdecker-Innung neben ausführlichen Informationen rund um Ausbildung und Karrierechancen den Bau von Vogelhäuschen an. Foto: Hupfloher

Ein Erfolgsmodell ist die Berufsinformationsmesse der Agentur für Arbeit Regensburg schon seit Jahren. Am Mittwoch, 7. Mai 2025, öffnete die Donau-Arena wieder ihre Tore für interessierte Jugendliche.

Mit rund 2.000 Schülerinnen und Schülern kamen in diesem Jahr weniger Besucher als in den Vorjahren. Dafür war allerdings das Interesse deutlich größer.

Die Dachdecker-Innung engagierte sich auch in diesem Jahr wieder als Teil der Handwerksmeile der Kreishandwerkerschaft Regensburg. Wie auch im vergangenen Jahr galt es für die Kids, ein Vogelfutterhäuschen aus vorgefertigten Einzelkomponenten zu bauen.

Der Andrang war wieder „vogelwild“: Insgesamt kann sich die Vogelwelt über 200 neue vier Wände freuen, die hier gebaut wurden, bis es zu echten Materialengpässen kam.

Neben dem Dachdecker- und dem Metallbaugewerk waren an dem Vogelfutterhaus-Projekt auch Schreiner, Glaser, Maler und Drucker beteiligt.

Erneut war ein deutliches Gefälle bei Interesse und Talent zwischen Stadt- und Landschülern zu beobachten. Die Jugendlichen aus ländlichen Bezirken schnitten hier markant besser ab als die jungen „Stadtmenschen“.

Organisiert wurden der Messeauftritt der Dachdecker und die Standbesetzung vom Vorstandsmitglied Thomas Hupfloher, maßgeblich unterstützt auch von den Innungsmitgliedern Susanne und Werner Heinrich sowie Andreas John.

Trotz der regen Besucherteilnahme wird sich die Innung aus der Veranstaltung wohl zurückziehen, kündigte Obermeister Mario Kunzendorf an. Grund dafür seien die im Kern auf die Stadt Regensburg zurückgehenden Standgebühren, die seit 2022 um 100 Prozent gestiegen sind. Laut Kunzendorf koste die Teilnahme inzwischen mehrere tausend Euro. „Das ist schlicht unverschämt teuer“, so der Obermeister.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung in Regenstauf am Mittwoch, 9. April 2025, wurden Mario Kunzendorf (Bad Abbach) als Obermeister ebenso im Amt bestätigt wie sein Stellvertreter Markus Müller (Neumarkt i. d. OPf.). Für beide war das die Anerkennung ihrer guten Arbeit in den letzten Jahren. Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurden ebenfalls die bisherigen Vorstandsmitglieder Thomas Hupfloher aus Regensburg und Stefan Rank aus Weiden in ihren Ämtern bestätigt. Neu in die Vorstandschaft gewählt wurden Susanne Heinrich (Wolfsegg) und Daniel Scharf (Ebermannsdorf). Rechnungsprüfer sind jetzt Werner Heinrich aus Wolfsegg und Andreas John aus Regensburg.

Weniger klar und eindeutig als das Wahlergebnis ist die bundesweit seit Ende 2024 geltende Gefahrstoffverordnung. Sie sorgt eher für Verwirrung und Ärger im Handwerk.

Im Rahmen seines Vortrags wies der technische Berater des LIV Bayern, Jörg Rößler, auf unklare Aussagen des Gesetzgebers hin. So etwa bei möglichen Überbauungen von vorhandenen asbesthaltigen Gebäudeteilen.

Aber nicht nur das sorgte für Kopfschütteln bei den anwesenden Teilnehmern der Jahreshauptversammlung. Skandalös sei ferner, so Kunzendorf, dass die Bundesregierung faktisch den Arbeitsschutz geopfert habe, um die „Sanierungsquote“ bei Bestandsgebäuden nicht zu beeinträchtigen. So laute die offizielle Begründung.

„Übersetzt heißt das: Eine unseriöse Firma, die billiger anbietet, weil sie auf die Gefährdungsbeurteilung verzichtet und vorhandene Gefahrstoffe ignoriert, ist der Politik lieber als eine seriöse Firma, die Mitarbeiter und Kunden zu schützen versucht und Schadstoffe ordentlich ausbaut und entsorgt“, fasste Kunzendorf zusammen.

Abschließend stellte Mario Kunzendorf Programm und Ablauf des 117. Landesverbandstags in Neumarkt i. d. OPf. von 4.-6. Juli 2025 vor, der von seiner Innung ausgerichtet wird.

Hauptredner bei der öffentlichen Kundgebung am Samstag, 5. Juli, werde der prominente Wissenschaftler, Buchautor und Regierungsberater Professor Dr. Dr. Dr. h. c. Franz Josef Radermacher sein.

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Interesse und handwerkliches Geschic war bei den Jugendlichen vom Land deutlich ausgeprägter als bei Stadt-Kids. Foto: Hupfloher
Interesse und handwerkliches Geschic war bei den Jugendlichen vom Land deutlich ausgeprägter als bei Stadt-Kids. Foto: Hupfloher
Jörg Rößler, technischer Berater des LIV Bayerns, stellte die seit Ende 2024 geltende Gefahstoffverordnung vor. Foto: Kunzendorf
Jörg Rößler, technischer Berater des LIV Bayerns, stellte die seit Ende 2024 geltende Gefahstoffverordnung vor. Foto: Kunzendorf