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Aus- und WeiterbildungBayernDach-Magazin 2025-1

Lernen auf Gegenseitigkeit

von Rainer Groß und Harald Friedrich

6.5.2025

Die Walz ist eine alte Tradition im Handwerk. Mit dem internationalen Schüleraustausch und Auslandsprojekten im Rahmen von Erasmus+ wird diese Tradition zu neuem Leben erweckt, wie Ein Rückblick auf das vergangene Jahr zeigt.

Die Schweizer Berufsschule für Dachdecker in Uzwil im ostschweizerischen Kanton St. Gallen mit dem Bildungszentrum Polybau (www.polybau.ch) nahm erstmals 2017 Kontakt zum Staatlichen Berufsschulzentrum in Waldkirchen auf. Damit – und mit dem Engagement von Fachoberlehrer Rainer Groß als Fachbetreuer der Dachdeckerausbildung in Waldkirchen – wurde der Grundstein für einen inzwischen regen Schüleraustausch von Auszubildenden gelegt. Seit 2019 findet dieser Austausch statt. Dabei beteiligt sich die Schweizer Agentur für Berufsbildung „movetia“ an der Finanzierung dieses Projekts. 

Im Januar 2024 haben Lernende der Schweizer Berufsschule mittlerweile zum sechsten Mal Waldkirchen besucht, um hier in der Praxis mehr über die Dachdeckerausbildung in Deutschland zu erfahren und dabei aktiv mitzumachen und mitzulernen. 

Den sieben Berufsschülern und dem Projektleiter Marc Ammann wurde ein sehr vielfältiges Programm geboten. Zu Beginn bauten die sieben Schweizer Berufsschüler gemeinsam mit ihrem Ausbilder einen kleinen Dachstuhl. In den beiden folgenden Wochen wurde das Dach mit Schiefer und Holzschindeln eingedeckt. Weiter standen Faserzement- und Ziegeldeckungen, Dachfenstereinbau und die Blechbearbeitung auf dem Programm.  
Langweilig wurde es den Austauschschülern auch in der Freizeit in Waldkirchen nicht. So wurde eine Stadtführung und der Besuch des Hallenbads organisiert. Zum regelmäßigen Freizeitprogramm des Austauschs gehört ebenso die Besichtigung von Apostel Bräu in Hauzenberg sowie eine Führung in der Alten Hausbrennerei und Whiskydestillerie Penninger. Aber auch über die Stadtgrenzen Waldkirchens hinaus hatten die Austauschschüler Gelegenheit für „Bayern-Heimatkunde“: Ausflüge zum Erlauzwieseler See, nach Passau, in den Nationalpark Bayerischer Wald und nach Krumau wurden organisiert. Zu den Highlights des Mai-Austauschs gehörte ein Besuch beim „Bedaheisl“ in Saßbach. Der Chef persönlich führte die Schweizer über seinen Hof und gab ihnen sogar die Gelegenheit, mit einem echten Bulldog eine Runde über den Hof zu drehen. 

Am Wochenende kam Verstärkung aus der Schweiz. Zwei Berufsschullehrer und zwei Ausbilder für die Weiterbildung trafen ihre Schüler und nahmen ebenfalls an den Ausflügen teil. 
Besonders beeindruckt waren sie von der Ausstattung der Werkhallen in Waldkirchen, da auch in Uzwil derzeit einige Umbaumaßnahmen der Werkhallen geplant sind. Der Schüleraustausch wurde damit auch zu einem wertvollen Erfahrungsaustausch für die moderne praktische Dachdecker-Ausbildung.

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